Casting
Wie alles begann
Wie so viele Sportarten kommt auch der Castingsport aus den USA (to cast – werfen). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, also vor rund 150 Jahren, entwickelte sich diese Sportart, die heute als “Sport der Angler” bezeichnet wird.
Wie in vielen Bereichen stellten sich bald darauf die ersten Wettkämpfe ein, in denen man sich gegenseitig beweisen wollte, wer besser werfen kann. Das erste Turnier in den USA fand 1864 statt. Bald kam der Castingsport auch in Europa an. 1881 fand der erste Wettkampf in London statt, erst 1923 in Deutschland, in Berlin, der noch heutigen „Castinghauptstadt“.
Heute gibt es Turniere jeder Art, von vereinsinternen Turnieren bis hin zu Weltmeisterschaften.
Tatsächlich wurde der Castingsport aus der Idee einiger Angler heraus geboren, für die bessere Handhabung des Angelgerätes auf einer gemähten Wiese zu trainieren und auf diesem Wege größere Erfolge beim Angeln zu erzielen.
Gerade für den Anfänger stellt dieser Sport ein hervorragendes Werkzeug dar, um den sicheren Umgang mit seinem Angelgerät zu erlernen.
Casting ist ein Präzisionssport.
Es bezeichnet den Weitwurf und das Zielwerfen mit an der Angelschnur befestigten Ködern (künstlichen Fliegen) oder Gewichten.
Es gab zwei Gründe, das Zielwerfen zu trainieren:
- Jeder, der an ein Gewässer gehen wollte, sollte zeigen, dass er sein Angelgerät beherrscht und nicht die umher stehenden Bäume und Büsche mit seinen Ködern dekoriert.
- Um erfolgreich zu Angeln, ist es bei den meisten Angelmethoden notwendig, den Fisch oder die Stelle, wo man den Fisch vermutet, zielgenau anzuwerfen.
Die typischen Wettkampfdisziplinen sind
- Fliege Ziel: Wurf auf ein Wasserbassin mit 60 cm Durchmesser
- Fliege Weit, Einhand
- Gewicht Präzision: Wurf auf Tuchscheibe (Arenberg-Scheibe) mit 75 cm Innendurchmesser, 7,5 Gramm Gewicht
- Gewicht Ziel: Wurf auf geneigte Scheibe (Skish) mit 76 cm Durchmesser, 7,5 Gramm Gewicht
- Gewicht Weit, Einhand: 7,5 Gramm Gewicht
- Fliege Weit, Zweihand
- Gewicht Weit, Zweihand: 18 Gramm Gewicht
- Multi Ziel: Wurf auf geneigte Scheibe mit 76 cm Durchmesser, 18 Gramm Gewicht
- Multi Weit, Zweihand: 18 Gramm Gewicht
Dabei unterscheidet man den 3-Kampf, 5-Kampf, 7-Kampf und 9-Kampf. Es wird nach den Castingsportbestimmungen der CIPS geworfen.
Unsere Wettkampfdisziplinen
Wir führen im Landesfischereiverband ( LFV ) immer den 3-Kampf durch, nämlich die Disziplinen 3,4 und 5.
Disziplin 3: Gewicht Präzision: Wurf auf Arenberg-Scheibe
Aus 10 m: Unterhandwurf ( Pendelwurf )
Aus 12 m: Seitenwurf rechts
Aus 18 m: Überkopfwurf
Aus 14 m: Seitenwurf links
Aus 16 m: beliebiger Wurf ( siehe oben )
Wertung: Von jeder Entfernung werden nacheinander 2 Würfe gemacht, insgesamt also 10 Würfe. Treffer im äußersten Kreissegment ergeben 2 Punkte, dann 4, 6,8 Punkte. Scheibentreffer: 10 Punkte. Punkthöchstzahl ist also 100.
Disziplin 4: Gewicht Ziel: Wurf auf geneigte Scheibe (Skish)
Die 1. Scheibe liegt in 10 m Entfernung, die 2. In 12 m … , die 5. in 18 m Entfernung.
Wertung: Es erfolgen 2 Durchgänge mit jeweils 2 Würfen pro Entfernung, also insgesamt 20 Würfe. Jeder Scheibentreffer ergibt 5 Punkte. Punkthöchstzahl ist also 100.
Disziplin 5: Gewicht Weit Einhand: 7,5 g Gewicht
Wertung: Jeder Teilnehmer hat 3 Würfe. Der weiteste Wurf kommt in die Wertung.
Die größte erreichte Weite wird mit dem Faktor 1,5 multipliziert. Das Ergebnis ist die erreichte Punktzahl für diese Disziplin. Beispiel: Jemand wirft 40 m weit. 40 x 1,5 = 60. Somit erhält er für diese Disziplin 60Punkte.
Zu einer Mannschaft gehören 3 Teilnehmer. Nur die beiden besten kommen in die Wertung. Die drei besten Mannschaften erhalten einen Pokal, sowie der beste Jugendlche bzw. die beste Jugendliche unter 14 Jahre. Die Jugendlichen des SAV Haren sind im Casting sehr erfolgreich. Allein in den letzten beiden Jahren holten sie in dieser Sportart 21 Pokale.
Die besten Ergebnisse: auf dem Arenbergtuch 80 Punkte
beim Skish 80 Punkte
beim Weitwurf etwas über 54 m ( ein Jugendli-
cher unter 14 Jahren)
Gez. Helmut Pientka, Jugendwart